Die Romane des italienischen Autorenkollektivs Wu Ming sind derzeit schwer angesagt. Ihr Roman "Kriegsbeile" bietet neben einer antifaschistischen Lese des Indochina- und des Vietnamkrieges auch einen faszinierenden Blick in das soziale Umfeld und die politischen Kämpfe der Autoren aus dem linksradikalen Milieu.
Florian Schmid: Zur Feder, Aktivist, der Freitag mehr ...
Wu Ming teilt nach allen Seiten aus. Die Autoren rechnen mit den Faschisten ab, aber auch mit den italienischen Kommunisten, Sozialisten oder Sozialdemokraten. Es geht darum, die Folgen von Faschismus und Krieg, aber auch von Unterdrückung und Ungerechtigkeit für deren Opfer zu beschreiben. Wenn diese dann beginnen, sich zu wehren, sind sie allerdings zu der gleichen Grausamkeit fähig wie ihre Peiniger. Das Buch beeindruckt in seiner politischen Klarheit und moralischen Entschiedenheit, vergisst jedoch den weiblichen Teil der Menschheit.
Eva Karnofsky, SWR2 Lesenswert mehr ...
Gemeinsam fischen die Wu-Ming-Autoren vergessene Geschichten des Widerstandes gegen Ausbeutung und Herrschaft aus dem Meer der Zeit und verleihen ihnen mit literarischem Können und Leidenschaft Gestalt. "Kriegsbeile" knüpft von der Wucht der Erzählung her an die Romane "Q" und "Altai" an, spätere Generationen werden die Bedeutung der Romane von Luther Blissett und Wu Ming mit der von Hemingways "Wem die Stunde schlägt" (1940) oder Victor Hugos "Die Elenden" (1862) vergleichen.
Oliver Steinke, GWR 430


weitere Bücher bei Assoziation A

Informationen zu