Diallos Zorn, ihr Liebe zu den Charakteren, sie prägen diesen Roman. Eine fulminante Gegenerzählung zum Klischee der frustrierten Vorstadtjugend. (...) Mit ihrem dichten, pulsierenden Text macht sie die Bedrohung anschaulich, der die Jugendlichen Tag für Tag ausgesetzt sind. Sie holt die jungen Menschen aus der Anonymität, gibt ihnen ein Gesicht und eine Stimme. Und sie beschreibt Wege, die Gewalt zu überleben. (…) Ein Soundtrack jugendlicher Liebe, Freundschaft, schließlich Wut und Trauer, als einer von ihnen zum Opfer der Polizei wird.
Claudia Kuhland, ttt, 20.8.2023 mehr ...
Die Französin Diaty Diallo erzählt in ihrem hochaktuellen Debüt »Zwei Sekunden brennende Luft« von Jugendlichen, die in der Pariser Banlieue aufwachsen: von Familie, Freundschaft und erster Liebe - aber auch von Perspektivlosigkeit, Krawall, Polizeigewalt und Tod. Diaty Diallo schreibt mit großer Musikalität und hat eine Begabung, Stimmungen, Gefühle und Orte einzufangen. Ein kraftvolles Buch, das große Explosionskraft besitzt.
Annette König, SRF, 22.8.2023 mehr ...
Was mich beeindruckt hat unter anderem ist, welche Worte Diaty Diallo findet für den Schmerz, für die Trauer des großen Bruders Chérif. [...] Wir haben hier authentisch gezeichnete Figuren. [...] Sie zeigt uns die Gesichter der Jugendlichen. Die Autorin kennt das Setting, von dem sie uns erzählt, gleichzeitig erzählt sie uns eine Geschichte. Das ist nicht ihre Geschichte. Dazu hat sie den Mut, sich ins sprachlich Experimentelle vorzuwagen.
Nora Karches, Deutschlandfunk Kultur, 2.9.2023 mehr ...
»Ich bin eine Banlieusarde«: Diaty Diallos Debütroman »Zwei Sekunden brennende Luft« schildert den Alltag von fünf Jugendlichen, die unter Extrembedingungen in der Banlieue aufwachsen. Polizeigewalt gehört zu ihrem Alltag – und doch sind sie ganz normale Jugendliche, die sich verlieben. Ein Radio-Feature im SRF von Annette König im Gespräch mit Diaty Diallo.
Eine Jugend in der Banlieue, SRF, 19.9.2023 mehr ...
Das Buch der Stunde: ein Stück Literatur, das beeindruckt mit der Rhythmik der knappen Sätze, souverän übersetzt von Nouria Behloul und Lena Müller. »Zwei Sekunden brennende Luft« überzeugt als Roman, der auf sprachlich differenzierte Weise von Liebe und Gewalt erzählt und vom Schuldkomplex der Überlebenden, die fortan das Gewicht eines zu früh Gestorbenen tragen.
Nora Karches, Büchermarkt, DLF, 25.9.2023 mehr ...
Zweistimmiges Journal zur Übersetzung von »Zwei Sekunden brennende Luft« von Diaty Diallo bei Toledo.
Nouria Behloul und Lena Müller: Woran denkst du, Chérif?, Toledo, September 2023 mehr ...
Richtig gut: die Gestaltung des Buches [von Andreas Homann], mit hart leuchtenden Neonseiten, mit an den oberen Rand gesetzten Texten, was die Schnelligkeit der Sprache betont, die von Nouria Behloul & Lena Müller im Team übersetzt worden ist. Eine Musikliste hinten im Buch ist ebenfalls eine schöne Idee des Verlages.
links-lesen.de, 21.10.2023 mehr ...
Der Roman »Zwei Sekunden brennende Luft« erzählt eine andere Geschichte der Banlieues. Diaty Diallo ist ein beeindruckendes Debüt gelungen, das von den bürgerlichen Medien in Frankreich und Deutschland seltsamerweise oft als wütender Roman interpretiert wird. Es ist eine Kunst, die harten Lebensumstände realistisch darzustellen, und dem Ganzen eine Zärtlichkeit als Widerstand entgegenzusetzen, die nicht im Kontrast, sondern im Einklang mit der Wut über die unhaltbaren Zustände steht.
Paul Dziedzic, Poesie und Beton, ak 697, 17.10.2023 mehr ...
Diaty Diallo lebt in einer Pariser Banlieue und hat darüber einen Roman geschrieben. Novina Göhlsdorf hat mir ihr für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein Gespräch über Hass, Polizeigewalt und die Darstellung der Unruhen in den französischen Medien geführt.
Wir dürfen unsere Wut nie vergessen, FAZ, 9.7.2023 mehr ...
Das Buch ist sehr schön durchgestaltet, mit einer interessanten Typografie, farbigen Vorsatzblättern, auch zwischen den Kapiteln, und einem neonfarbenen Umschlag.
Rainer Midlaszewski, Común, Nr. 8 mehr ...
Das Großartige an Diallos Roman ist, dass sie uns auf die emotionale Achterbahnfahrt nach der Tötung eines geliebten Menschen schickt und am Ende nicht Rache oder Verzweiflung, sondern die Sprengung der Verhältnisse steht. Großartiges Buch – und toll übersetzt.
Jürgen Reuß, Sinnloser Tod und Lebenslust, Badische Zeitung, 2.12.2023 mehr ...
Schon nach wenigen Seiten hatte ich ein Déjà-vu-Erlebnis. Die Stimme, die hier zu mir sprach, hatte ich schon einmal gehört. 2005, als es in den französischen Vorstädten zu brennen begann, drang morgens aus dem Radio die aufgeregte Stimme eines jungen Mannes an mein Ohr, der den saturierten Bürgern wütend seine Anklage entgegenschleuderte: »Wir werden nicht gebraucht und von euch wie Dreck behandelt. Und jetzt regt ihr euch auf, dass eure Autos brennen!« Die Stimme war mir fremd und vertraut zugleich. [...] Im Roman trifft es Samy, einen aus der Clique von Astor, der von der Polizei erschossen wird. [...] Eine surreal-surrealistische Szene am Schluss: zwei Sekunden brennende Luft. Wie das Wetterleuchten eines kommenden Aufstands.
Götz Eisenberg, Wie es leuchtet, junge Welt, 4.12.2023 mehr ...
Diallos Debüt atmet den »Geruch des Undergrounds« und ist gleichzeitig auch ein Songbook – die Playlist der Autorin und der Übersetzerinnen findet sich am Ende des Buches. Der Roman kommt zur richtigen Zeit.
Rosaly Magg, Zusammen einsam, iz3w 400 mehr ...
Ein poetischer Roman, geschrieben im Stile der Vorstadt-Beats.
Lesefrüchte, Gerhard Klas, WDR 5, 4.1.2023 mehr ...
Was für ein grandioser Roman. Schnelle und rotzige Sprache, die dazu führt, dass man Teil der beschriebenen Welt wird. Poetische Passagen, die mehr und mehrfach gelesen werden müssen, weil sie so schön sind.
Zina auskaffeeundziugaretten buchliebhaberin mehr ...
»Diallos Roman, der sich wie ein lyrischer Popsong liest, sublimiert den Frust und die Wut über Ausgrenzung und rassistische Gewalt ... Damit macht die junge Schriftstellerin die Lebensumstände der Banlieue-Jugendlichen jenseits gängiger Vorurteile auf eine bisher so nicht erzählte Weise sichtbar. Zwei Sekunden brennende Luft ist wie der kollektive Coming-of-Age-Roman einer Jugend, die medial oft als vorurteilsbehaftete Gruppe auftritt. Diallo lüftet diesen Schleier und stellt uns ebenso faszinierende wie widersprüchliche Persönlichkeiten vor und ihr Ringen mit Wut, Hass, Trauer, Ängsten und den eigenen Sehnsüchten«.
Florian Schmid,Tränengas über Asphalt, ausZEIT online mehr ...


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