Mit dem Sammelband gewährt uns Kien Nghi Ha einen Einblick in die Diversität asiatischer Präsenzen in Deutschland. Neben mehreren Beiträgen, die nicht nur für die etablierte Rassismusforschung in Deutschland von Bedeutung sind, finden sich Analysen sozialer und kultureller Praktiken, Untersuchungen medialer Repräsentationspolitiken, Autobiographisches sowie Aufsätze über Community-Pflege und transkultureller Interaktion. Ein ungemein spannender Sammelband, der Autor_innen aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen und künstlerischen Milieus versammelt; ein Band der einmal mehr deutlich macht, dass es höchste Zeit dafür ist, dass das Deutschland, das wir tagtäglich in Cafés, U-Bahnen, Clubs, Restaurants, Schulen, Universitäten, Geschäften, Fußgängerzonen, Tankstellen, Bibliotheken etc. erleben, endlich auch in der deutschen Kultur- und Politiklandschaft sichtbar wird: In Rathäusern und Parlamenten, in Theatern und Museen, in Konzertsälen und im deutschen Fernsehen – überall da eben, wo Deutschland repräsentiert wird.
Philippa Ebéné, Künstlerische Leiterin der Werkstatt der Kulturen Berlin
Deutschland ist also asiatisch und in dieser Formulierung ist die Gegenüberstellung von ‚Deutsch‘ und ‚Asiatisch‘ bereits aufgehoben. Von dieser Aufhebung handeln die Beiträge dieses Buches, das sehr lesenswert ist, weil es in analytischen und narrativen Sätzen zeigt, dass Erfahrungen und ihre Artikulation in einem doppelten Sinne politisch sind. Sie weisen zurück auf politische Verhältnisse, die diese Erfahrungen zuweilen schmerzlich hervorbringen. Und sie widersetzen sich diesen Verhältnissen getragen von aus Alltagspraxis und Intellektualität resultierenden Visionen weniger gewaltförmiger Verhältnisse. Die Politisierung der strukturellen Schwäche derer, die natio-ethno-kulturelle Gegenüberstellungen aufheben, ist die große Stärke des Buches. Eine Ermutigung.
Paul Mecheril, Center for Migration, Education and Cultural Studies, Universität Oldenburg
Nachdem der dominierende Diskurs über »Integrationsdefizite« und »gute und schlechte Migranten« die rassistischen Theorien des 19. Jh. jüngst wiederbelebt haben, holt dieses Buch uns eindrucksvoll ins 21. Jh. zurück. Die hier zusammengestellten Beiträge hervorragender Wissenschafter_innen, Künstler_innen und Akvist_innen bringen es auf den Punkt: Deutschland – und auch Europa – sind unwiderruflich plural, heterogen, hybrid und gerade deshalb spannend und zukunftsfähig geworden.
Sérgio Costa, Direktor des Lateinamerika Instituts, Freie Universität Berlin
Die Ausnahmen und die Regeln: Der Sammelband „Asiatische Deutsche“ untersucht, wie unsere Gesellschaft ihre Einwanderer betrachtet - und wie diese mit den falschen Zuschreibungen zurechtkommen müssen.
Tobias Rüther, FAZ, 31.8.2012 mehr ...
Das anregende Lesebuch versammelt Fotos, Porträts, Analysen und Gespräche. Es bietet wertvolle Beiträge zur Rassismusforschung und einen tiefen Einblick in die Vielfalt der deutsch-asiatischen Präsenzen.
Anke Schwarzer, ak 577, 16.11.2012 mehr ...
Im Gedenken an das anti-vietnamesische Pogrom in Rostock-Lichtenhagen vor zwanzig Jahren entfaltet Kien Nghi Ha seine Einleitung zum Sammelband Asiatische Deutsche – Vietnamesische Diaspora and Beyond. Ha benennt die rassistische Gewalt in Deutschland, betont aber auch, dass die Gesellschaft »nicht statisch ist und die soziale Entwicklung der Realität voranschreitet«. Deshalb stehen in diesem Buch am Beispiel der vietnamesischen Migration in Deutschland die transnationalen Bewegungen im Vordergrund.
Rosaly Magg, Diaspora in Deutschland, iz3w 334, Jan./Feb. 2013
Der Sammelband könnte einen wichtigen Schritt zur Repolitisierung und Rekontextualisierung des Hybriden in den Kulturwissenschaften darstellen. Durch die Perspektive der vietnamesischen Diaspora verliert Hybridität seine theoretische Unschuld und befremdliche Abstraktion und wird auf konkrete Realitäten zurückgeführt.
Johnny Van Hove, Hybridität Revisited, KULT-online
Trotz des verheerendsten rassistischen Pogroms seit der Nazi-Zeit in Rostock-Lichtenhagen ist anti-Asiatischer Rassismus ein sträflich vernachlässigtes Wissensgebiet. Kien Nghi Ha stellt sein Buch im Interview vor.
Deniz Utlu, MiGAZIN, April 2013 mehr ...
Die vielseitige Dokumentation des vietnamesisch-deutschen kulturellen Lebens im Einwanderungsland Deutschland ist ein wertvoller Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der in Deutschland lebenden asiatischen Communities. Es ist unbedingt empfehlenswert.
Karin Yesilada, Heinrich-Böll-Stiftung


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