Die Yaqui

Indigener Widerstand und ein vergessener Völkermord

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Aus dem Spanischen von Andreas Löhrer, 248 Seiten, Paperback, auch als E-Book erhältlich

ISBN

978-3-86241-442-0

Erschienen

02/2017

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Beschreibung

Paco Ignacio Taibo II zeichnet in diesem Buch ein umfassendes Porträt der Yaqui, ihrer Geschichte und Kultur und schildert den 42 Jahre währenden Kampf ihrer Guerilla-Einheiten um Land und Freiheit gegen den Zugriff der mexikanischen Regierung. Mit der Rekonstruktion ihrer Geschichte hebt er darüber hinaus einen vergessenen Genozid ins Bewusstsein.

Seit der Ankunft der Spanier in Lateinamerika waren die Yaqui mit Invasoren konfrontiert, die sie ihres Landes berauben wollten. Doch ab Mitte des 19. Jahrhunderts führte die mexikanische Regierung einen regelrechten Vernichtungskrieg gegen die Yaqui. Unter dem Vorwand ihrer »Zivilisierung« entriss sie ihnen das gemeinschaftlich bewirtschaftete Land, um es an Siedler, Bergbau- und Agrarunternehmen zu vergeben. Als sich die Yaqui gegen ihre Enteignung zur Wehr setzten, antwortete die Regierung mit der militärischen Besetzung ihres Territoriums, richtete Massaker an Unbewaffneten an und deportierte Tausende. Obwohl die Armee mit schwerbewaffneten Soldaten gegen die mit Pfeil und Bogen und nur wenigen Jagdflinten ausgerüsteten Yaqui einen erbarmungslosen Krieg führte, leistete die Yaqui-Guerilla erbitterten Widerstand.

Taibos Buch löste in Mexiko eine Historikerdebatte über die verschwiegenen Grundlagen der modernen mexikanischen Geschichte aus.

Interview mit dem mexikanischen Schriftsteller, Aktivisten und Historiker Paco Ignacio Taibo II über seine Aufdeckung des Genozids an den Yaqui in Mexiko: “Ein ganzes Land hat weggeschaut: Das Vorgehen des mexikanischen Staates wurde de facto aus der Geschichte gelöscht. Das Buch soll diesen Teil der Geschichte wieder sichtbar machen und verhindern, dass sich so etwas wiederholt.”
Knut Henkel, literatur konkret, März 2017

Ein Buch gegen das Vergessen. Die mexikanische Revolution von 1910 drängte die ethnische Verfolgung in den Hintergrund des kollektiven Gedächtnisses. Dies hat nun ein Ende gefunden.
Knut Henkel, Vergessener Blutzoll, Amnesty Journal, April 2014 mehr …

Alles gehörte allen, und deshalb mussten sie sterben: Paco Ignacio Taibo II hat den ­vergessenen Völkermord an den Yaqui in Mexiko aufgearbeitet.
Gerd Bedszent, »Im wesentlichen kommunistisch«, jw, 19.4.2017 mehr …

Genozid im Schatten der mexikanischen Revolution: Paco Ignacio Taibo II erzählt die verdrängte Geschichte vom Völkermord an den Yaqui durch Mexikos Militär.
Knut Henkel, Neun Patronen für die Guerilla, taz, 12.4.2017 mehr …

Wie der Historiker, Journalist und Aktivist hier faktenreich eine spannende wie tragische Geschichte von Verfolgung und Ausrottung erzählt, hat den Rezensenten gefangen genommen.
Josef Oehrlein, FAZ, 4. August 2017 mehr …

Es ist quälend, so viele Berichte über Gemetzel, Tote auf Schlachtfeldern, Massaker, Folter und Mord zu lesen. Aber sie zeigen auch ein beeindruckendes Beispiel für unglaublich hartnäckigen Widerstand, der mit diesem Buch dem Vergessen entrissen wird.
Alix Arnold, ila 407 mehr …