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Aus dem Portugiesischen von Michael Kegler, 192 Seiten, Hardcover, auch als E-Book erhältlich
ISBN | 978-3-86241-430-7 |
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Erschienen | 04/2014 |
Platz 6 der Bestenliste Weltempfänger Herbst 2014
Der alte Zé Pinto weigert sich, zu sterben. Während er sich im Dämmerlicht billiger Videofilme hartnäckig ans Leben klammert, wartet der Neffe darauf, endlich dessen Lebenswerk, die »Gasse«, eine Ansammlung von Armenbehausungen, abreißen zu können. Alles zerfällt. Aus São Paulo kommen die Jungen zurück, stolz die einen im VW-Käfer, der Wohlstand vorgaukelt, zumeist gescheitert die anderen. Auf der Suche nach dem, was geblieben ist von der Familie, die »alles (war), was wir nicht hatten«.
Zé Pintos Gasse, eines der Armenviertel der Textilindustriestadt Cataguases im Landesinneren Brasiliens, ist Dreh- und Angelpunkt dieses zweiten Teils des Romanzyklus »Vorläufige Hölle«. Sie ist Zwischenstation und vorübergehende Heimat derjenigen, die aus dem kargen, archaischen Leben auf dem Land in das Elend der Städte ziehen. Wohnstätte der Dienstboten und Industriearbeiter, Ausgangspunkt der nächsten Migration. Ziel der vergeblichen Rückkehr. Wie schon »Mama, es geht mir gut« ist auch dieser Roman ein sorgsam zerrissenes Gewebe aus Geschichten und Gedanken, aus Vergangenem und schüchternen Ausblicken in die Zukunft. Die Erzählstränge sind ineinander verwoben, manchmal begegnen sie sich, manchmal laufen sie nebeneinander her.
Mit geradezu körperlicher Empathie stellt Luiz Ruffatos Projekt einer Geschichte des brasilianischen Proletariats Individuen in den Vordergrund, die umgeben von einer großen und feindlichen Welt im Sog der Geschichte zu überleben versuchen.
Der Roman berührt die offenen Wunden der brasilianischen Geschichte. Die Geschichten schmerzen, aber wie sie erzählt werden, ist überwältigend. Eine Sicht von unten in avantgardistischer Schreibweise.
Ruthard Stäblein, Hessischer Rundfunk
Autor Luiz Ruffato schildert die Schattenseiten des Wirtschaftswunderlandes: Gewalttätige, gleichgültige Männer kämpfen in einem Land ohne Aufstiegsmöglichkeiten um ihre Existenz.
Michael Baas, Luiz Ruffato – Brasiliens Chronist der kleinen Leute, Badische Zeitung mehr …
Wie geht es eigentlich der brasilianischen Unterschicht? Was fühlen, was hoffen, was tun Menschen, die in einfachsten Behausungen, miserablen Arbeitsverhältnissen und großer Abhängigkeit leben? Diese Welt, sonst eher Gegenstand besorgter politischer Analysen oder engagierter Reportagen, erschließt der brasilianische Schriftsteller Luis Ruffato in seinem fünfteiligen Romanzyklus “Vorläufige Hölle”, der viel mehr ist als eine fiktionalisierte Sozialstudie. Er bietet nicht nur Entdeckungen, er ist selbst eine: eine literarische. Ein großes Gesellschaftsporträt.
Valentin Schönherr, Südlink
Der Autor weiß aus eigenem Erleben, wovon er schreibt, wenn er das ärmliche Dasein von Menschen vorführt, die mit ihrer Landflucht eine vergebliche Heilserwartung verknüpften. Keine leichte Kost, aber ein bedeutendes Werk der brasilianischen Gegenwartsliteratur.
ekz.bibliotheksservice
Peter B. Schumann bespricht den zweiten Band des Romanzyklus “Vorläufige Hölle” im SWR2 FORUM Buch und interviewt den Autor, hier nachzuhören als Audiodatei.
Peter B. Schumann, SWR mehr …
Luiz Ruffato ist der brasilianische Schriftsteller der Stunde. Seit knapp zwei Jahren erscheinen seine sozialkritischen Romane in deutschen Übersetzungen und überzeugen Lesepublikum und Kritik. Jetzt ist das Buch „Feindliche Welt“ erschienen. Den Rezensenten beeindrucken die Dramatik, Direktheit und Unbarmherzigkeit der im Text erzählten Menschenschicksale.
Thomas Völkner, Hörpunkt Lateinamerika
Ein literarisches Denkmal der brasilianischen Unterschicht. Ruffato gibt den Vergessenen der brasilianischen Gesellschaft einen Teil ihrer Würde zurück. Große Literatur, die mitreißend zu lesen ist.
Thilo F. Papacek, Lateinamerika Nachrichten mehr …