Ich war in Lissabon und dachte an dich

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inkl. 7 % MwSt.

Aus dem Portugiesischen von Michael Kegler, 96 Seiten, Hardcover, auch als E-Book erhältlich

ISBN

978-3-86241-444-4

Erschienen

08/2015

Kategorie:
Alle Bücher von bei Assoziation A

Beschreibung

2. Auflage, März 2016.

Serginho aus dem brasilianischen Cataguases wächst das Leben über den Kopf. Arbeit weg, Frau weg, und ohne Perspektive in einer Stadt, in der jeder jeden kennt. Die Schnapsidee, sich nach Europa abzusetzen, wird plötzlich konkret. Nun sitzt Serginho in Lissabon, schlägt sich durch, ohne Papiere, ohne Geld, mit dem bescheidenen Größenwahn, es durch fleißige Arbeit zu etwas zu bringen.

Lissabon aus der Perspektive des Einwanderers ist ein Gewirr aus Gassen und heruntergekommenen Etablissements: billige Kneipen, Pensionen und Telefonbuden für den Kontakt in die Heimat. In den traditionellen Restaurants der Touristenviertel arbeiten Osteuropäer, Brasilianer, Afrikaner – alle getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben und mit einer Fluchtgeschichte im Gepäck: der Angolaner, dem eine Mine das Bein zerfetzte; der portugiesische Rentner, der als Kind nach Brasilien geschickt wurde und nun entwurzelt und bankrott zurück in der Heimat nichts zu erwarten hat als den Tod; der schlitzohrige Ukrainer, der angeblich Englisch kann; ein schmieriger Geldverleiher und ein gescheiterter portugiesischer Dichter; und die brasilianische Prostituierte Sheila, der Serginho in scheuer Zuneigung zugetan ist. Und schließlich erfahren wir, warum Serginho mit dem Rauchen aufhörte und wie es dazu kam, dass er wieder damit anfing.

»Ich war in Lissabon und dachte an dich« erzählt mit lakonischer Präzision vom alltäglichen Überlebenskampf eines mittellosen Migranten in Europa und zeigt uns ein Bild der Stadt Lissabon fernab von touristischen Klischees.

Luiz Ruffato ist ein großartiger Schelmenroman zum Thema Migration nach Europa gelungen: Temperamentvoll, einfühlsam und bei allem Ernst des Themas – höchst vergnüglich.
Wera Reusch, WDR mehr …

“Ein Manifest der Menschlichkeit” und “literarisches Wunderwerk” nennt Oliver Steinke den Roman “Ich war in Lissabon und dachte an dich” von Luiz Ruffato. Man könne das Buch, “dessen Sätze über ganze Seiten gehen, ohne sich zu verknoten oder gar zu stolpern, vor allem als Aufruf zu mehr Respekt für Menschen am Rande der Gesellschaft verstehen”.
Oliver Steinke, Graswurzelrevolution, Nr. 403

Ruffatos neues Buch ist in seiner Kürze eine geniale, mal humorvolle, mal berührende Erzählung. Konventioneller geschrieben als seine bisherigen Werke hinterlässt es nicht weniger bleibende Eindrücke.
Tobias Lambert, Lateinamerika Nachrichten

Sérgio wirkt wie eine Figur aus einer Art europäisch-lateinamerikanischem Schelmenroman, einer düsteren Variante, natürlich. Er ist der „Hans im Unglück“ aus einem imaginierten Märchen, das niemals wahr werden kann.
Thomas Völkner

Das neue Buch von Luiz Ruffato kondensiert ein Schicksal, das typisch für Millionen Menschen ist: der Emigrant.
Michi Strausfeld, literaturkritik.de mehr …

Der Text entfaltet eine derartige Kraft, dass einem unwillkürlich vergleichbare Bilder Wartender und Hoffender und vielleicht auch Resignierter in den Kopf kommen, die sich mit den vielen Geschichten derjenigen vermischen, die derzeit nach Europa kommen, um ein besseres Leben zu suchen.
Christiane Quandt, Auswandererträume in Flammen, CULTurMAG mehr …

Zum “Basisinventar der Weltliteratur” des 21. Jahrhunderts zählt für den Tagesspiegel die archetypische Hauptfigur des Romans “Ich war in Lissabon und dachte an dich”, dessen Migrantengeschichte “heute von plötzlicher Dringlichkeit” sei.
Fabian Federl, Der Tagesspiegel, 28.1.2016 mehr …

Luiz Ruffatos Romane handeln vom Leben im Überleben. Migration, Immigration, Emigration, Binnenmigration sind den Texten dieses Autors, selbst Sohn eines italienischen Arbeitermigranten, intrinsisch.
Marina Corrêa, Die Presse, 12.2.2016 mehr …

Dem Buch ist aus der Sicht des Interviewers angesichts der jüngsten Ereignisse eine große aktuelle Bedeutung zugewachsen: die Flüchtlingskrise aus brasilianischer Perspektive.
Luiz Ruffato im Gespräch mit Joachim Scholl, LESART, DLR mehr …

Ein starkes Buch und eine große Leistung des Übersetzers Michael Kegler, der die besondere Sprache Serginhos und den ganz eigenen Humor wunderbar im Deutschen rüberbringt.
Gert Eisenbürger, Tragikomische Migrationsgeschichte, ila 391 mehr …

Luiz Ruffato zeigt die Würde der Verdammten dieser Erde.
Sabine Peters, Deutschlandfunk mehr …

Luiz Ruffato, einer der spannendsten Autoren aus Brasilien, erzählt eine unvergessliche Migrantengeschichte. Was für ein Buch!
Marko Martin, DIE WELT, 28.5.2016 mehr …

Menschen flüchten nach Europa, suchen Schutz vor Verfolgung, Krieg und Armut. Dass die Fluchtrouten nicht unbedingt über das Mittelmeer, sondern auch über den Atlantik führen, zeigt uns der brasilianische Autor Luiz Ruffato.
Libroskop mehr …