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Hg. v. Andrej Holm, 368 Seiten, Paperback, vergriffen
ISBN | 978-3-935936-94-1 |
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Erschienen | 02/2014 |
In den 1990ern galt Berlin als »größte Baustelle Europas«. Investoren aus aller Welt versenkten ihr Geld in heute noch leerstehende Bürokomplexe. Unternehmensansiedlungen und Konzernzentralen machten einen großen Bogen um die Stadt. Auch heute boomt vor allem der Berlin-Tourismus und der Immobilienmarkt.
Die ökonomische Basis der Stadt und die immobilienwirtschaftlichen Gewinnerwartungen fallen weit auseinander. Mögen spektakuläre Investorenprojekte wie MediaSpree eher als riskante Spekulationen auf die Zukunft erscheinen, so wurden doch in fast allen Innenstadtgebieten massive Gentrifizierungsdynamiken in Gang gesetzt.
Brennende Autos in Kreuzberg, Bürgerbegehren gegen Großprojekte und vor allem die sozialen Realitäten der Hartz-IV-Metropole Berlin kennzeichnen die Konfliktlinien des neoliberalen Umbaus. Berlin bleibt allen Eigentumskampagnen und Beschwörungen der Kreativwirtschaft zum Trotz die Mieterstadt Europas. Die Berliner Eliten zielen mit ihrer unternehmerischen Politik des Ausverkaufs und der Aufwertung seit Jahren an den sozialen Realitäten der Stadt vorbei und haben eine neue Generation städtischer Proteste heraufbeschworen. Der Kampf der ehemals besetzten Häuser und Wagenburgen zur Verteidigung ihrer selbstbestimmten Räume, die Proteste gegen Luxuswohnprojekte und das Aufbegehren der Mieter*innen in ehemaligen Sozialwohnungen markieren einen neuen Zyklus städtischer Auseinandersetzungen und fordern ihr Recht auf die Stadt ein. Der neoliberale Umbau der Stadt ist noch längst nicht durchgesetzt. Berlin bleibt Risikokapital.
Das Buch ist in der Printausgabe vergriffen, aber als PDF zum freien Download verfügbar.
Andrej Holm spricht in einem interessanten Freitag-Interview über Verdrängungs- und Widerstandsprozesse auf dem Berliner Wohnungsmarkt und über sein neues Buch »Reclaim Berlin«.
Andrej Holm, Interview im Freitag, 24. April 2014, mehr …
Der umfangreiche Sammelband gibt einen sehr guten Überblick über die Wohnsituation und MieterInnenkämpfe in Berlin.
Anne Seeck, trend, online-zeitung, mehr …
In his research, sociologist Andrej Holm compares processes of gentrification and housing policy worldwide. And Berlin, where he lives, is the perfect case study. Despite what he sees as gaping discrepancies between the views of local government and citizens, Holm remains surprisingly optimistic.
Florian Heilmeyer, Interview mit Andrej Holm, uncube-magazine, mehr …
Andrej Holms Sammelband besticht durch genaue Analysen, mit denen am Beispiel Berlin greifbar wird, was hinter dem Schlagwort von der »neoliberalen Stadt« steckt.
Yves Kramer, WOZ, 15.5.2014, mehr …
Das Buch »Reclaim Berlin« ist eine Pflichtlektüre für alle stadtpolitischen Aktivistinnen und Aktivisten in Berlin und anderswo.
Max Manzey, marx21
»Reclaim Berlin« ist ein umfassendes Kompendium zum Thema Gentrifizierung und Berliner Stadtentwicklungspolitik. Politische Initiativen vom Mieterprotest bis zu Hausbesetzern werden ebenso vorgestellt wie Aufwertungsakteure vom Quartiersmanagement bis zum Spekulanten. Das Buch stellt wichtige Themenfelder des kommenden Protestfrühlings vor.
Florian Schmid, ND, 26.3.2014, mehr …
Seit knapp zwei Jahren gibt es in der deutschen Hauptstadt eine Mieterbewegung. Die Analysen des Stadtsoziologen Andrej Holm haben mit dazu beigetragen, dass sich Mieterprotest artikulierte. In seinem neuen Buch gibt der engagierte Wissenschaftler einen Überblick und zieht Bilanz.
Peter Nowak, Neues Deutschland, mehr …