45 Minuten bis Ramallah

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192 Seiten, Hardcover

ISBN

978-3-86241-429-1

Erschienen

08/2013

Kategorie:
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Beschreibung

Typisch Rafik Abu-Raba. Er sitzt in einem Ruderboot, das langsam untergeht, und der Mann, der das 20-cm-Loch in den Boden des Bootes geschossen hat, steht mit einer Walther-Pistole am Ufer und zielt auf Rafiks Kopf. Da klingelt das Handy. Es ist Rafiks Mutter. Sein Bruder Jamal heiratet und Rafik soll zur Hochzeit nach Ost-Jerusalem kommen. Da ist es schon besser, in Hamburg zu bleiben und eine Kugel in den Kopf zu bekommen, findet Rafik.

Statt seiner inneren Stimme zu folgen, kommt Rafik zur Hochzeit. Während der Feier stirbt sein Vater Mustafa. Die Mutter will, dass der Leichnam ihres Mannes in Ramallah beerdigt wird. So verstauen die beiden Brüder den toten Mustafa im Auto und machen sich auf den Weg. Das war keine gute Idee. Auf dem Weg wird das Auto geklaut – samt Leiche. Ab diesen Moment wird es richtig böse. Als Rafik und sein Bruder den Diebstahl bei der Polizei melden wollen, werden sie als Terroristen verhaftet. Nur mit Mühe können sie die israelischen Soldaten von ihrer Unschuld überzeugen. Es gibt aber auch gute Nachrichten. Das geklaute Auto befindet sich angeblich in Ramallah – und da wollen sie doch hin. In Ramallah angekommen, fallen Rafik und Jamal in die Hände der Palästinensischen Freiheitskämpfer. Diese halten die Brüder für Kollaborateure der Israelis und verurteilen sie zum Tode.
Rafik hat es satt. Es macht gar keinen Unterschied, ob er sich in Hamburg, Jerusalem oder Ramallah befindet – oder auf einem anderen Planeten in einer anderen Galaxie. Egal, wo er gerade steckt, das Leben ist beschissen.

Ein literarisches Roadmovie zwischen Hamburg, Jerusalem und Ramallah. Urkomisch, komödiantisch, burlesk. Der schwarze Humor als Waffe der Literatur, wenn die Politik keine Lösung weiß.

»›45 Minuten bis Ramallah‹ ist wild und gleichzeitig treuherzig. Eine Mischung aus ›Pulp Fiction‹ von Quentin Tarantino und ›Schwarze Katze – Weißer Kater‹ von Emir Kusturica.«
Birgit Müller, Hinz & Kunzt

Es gibt auch eine eigene Website zum Buch …

Bornsteins Buch gehört m. E. zu den besten Büchern des Jahres. Es ist ihm gelungen, eine temporeiche Geschichte zu erzählen, die den Leser lachen lässt, die ihm aber auch die Luft zum Atmen nimmt.
Nils Rücker ausberlin krimi blog mehr …

Der 1948 in Afula, Israel, geborene Gabriel Bornstein ist ein multitalentierter Mann mit großem Humor. Nach seiner Tätigkeit als Dramaturg, Filmemacher und Drehbuchautor legt er jetzt den Roman “45 Minuten bis Ramallah” vor, der aus dem Drehbuch des gleichnamigen Films entstanden ist. Es ist eine außergewöhnlich satirische Inszenierung des palästinensisch-jüdischen Konfliktes. Im vorliegenden Buch erlebt der Leser ganz besonders die tragikomische Situation in den besetzten Gebieten in Ostjerusalem und Ramallah durch die satirische Literatenbrille. Der Roman hat 3 Handlungsorte: Hamburg, Jerusalem und Ramallah. Er verbindet nicht nur die 3 Orte, sondern auch 3 Länder mit ihren soziokulturellen und politischen Gegebenheiten. Hauptfiguren sind Rafik und Jamal – palästinensische Brüder, die eine illegale Beerdigung organisieren. Der Roman, dessen Inhalte kohärent und ausgewogen aufeinander bezogen sind, ist wärmstens zu empfehlen.
Yilmaz Holtz-Ersahin ausBesprechungsdienst öffentl. Bibliotheken

Wer dieses Buch liest, schwankt zwischen ungläubigem Staunen und herzlichem Lachen, zwischen Verwunderung und Einsicht, zwischen Kopfschütteln und Erkenntnis. Eine irre, wirre und am Ende doch nachvollziehbare Familiengeschichte, in die man hineingezogen wird, kaum dass man sich auf eine Kriminalkomödie mit Sex-Anteilen in Hamburg eingelassen hat. Wer dann aber auf die Geschichte einer Familie wartet, findet sich unversehens und unfreiwillig in irrationalen, kleingeistigen, komischen, bösartigen und hinterhältigen Auseinandersetzungen in einem besetzten Land. Keine Reportage in einer Zeitung, kein Bericht im Fernsehen könnte die zwischenmenschlichen Beziehungen besser schildern, Einblicke in ein „ganz normales“ Leben mit Misstrauen, Verachtung, Umgehungsversuchen, Tricks und List besser vermitteln und gleichzeitig die verworrenen Bezüge zwischen Israelis und Palästinensern plastischer vor Augen führen. Ein Roman, der Leben in allen Schichten, Bezügen und Beziehungen zeigt: innerfamiliär zwischen Mutter und Söhnen, zwischen Brüdern und den Frauen, die dazugehören, politisch zwischen Besatzern und Verdrängten, zwischen denen, die der Auffassung sind, dass ihnen das Land gehört, und denen, die das Land als ihr ureigenes verteidigen, zwischen denen, die Macht ausüben, und denen, die durch die engen Maschen eines Netzes zu schlüpfen gewohnt sind. Der Nahostkonflikt, in den Mitteilungen, die uns normalerweise erreichen, meist abstrakt und grundsätzlich, wird auf einmal konkret, banal, lächerlich, allzu menschlich, kleinkariert – und auf ganz eigene Weise verständlich. Ganz offensichtlich können die Auseinandersetzungen, kann die Lebenswirklichkeit im umstrittenen Land nur mit schwarzem Humor, mit Komik und einer Geschichte, die sich immer mehr verästelt und den Leser zur Reflexion über die eigentlichen Zusammenhänge und Handlungsstränge zwingt, quasi so nebenbei vor Augen geführt werden. Und am Ende versteht man die unentwirrbaren Verflechtungen und fühlt sich gleichzeitig bestätigt in der naiven Hoffnung, dass alles so einfach zu lösen wäre, wenn es nicht unlösbar verkompliziert würde.
Heinz Glässgen ausEhemaliger Intendant Radio Bremen

Ein rasantes Roadmovie, das in Hamburg anfängt und in Ramallah endet. »45 Minuten bis Ramallah« heißt der Roman des Israelis aus Ottensen, der demnächst über die Leinwand flimmert.
Birgit MüllerEndlich der Durchbruch ausHinz & Kunzt mehr …

Wer den schwarzen Humor liebt, liegt mit dem Roman von Gabriel Bornstein “45 Minuten bis Ramallah” genau richtig. … All die Verwicklungen des Nahostkonflikts werden in diesem Buch auf zwischenmenschliche Beziehungen heruntergebrochen. Mit Humor, bei dem einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt.
Bernhard PerrefortUnheilig im Heiligen Land ausKirchenzeitung

Sehr, sehr gelungen findet der Rezensent den Roman von Gabriel Bornstein. Dem Drehbuchautor sei gelungen, ein ernstes Thema mit bitterbösem, galligen Humor gekonnt zu bearbeiten.
Christian Koch ausLettra mehr …

Temporeich und burlesk bewegt sich die Handlung in einem geographisch-politischen Raum, in dem Versuche, Alltägliches richtig zu machen, fast von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
Thomas pis ausOneWorld mehr …

“Ernste Dinge tun oft weh. Komik ist eine Art Schutz dagegen.” Gabriel Bornstein im Interview mit Katharina Manzke.
Katharina Manzke ausSZENE Hamburg mehr …

Gabriel Bornstein spricht mit Petra Schellen über seinen Roman “45 Minuten bis Ramallah” und sein Leben zwischen Israel und Deutschland.
Petra SchellenDann bin ich wohl ein Jude austaz hamburg mehr …