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Zahlreiche Fotos und Abbildungen, 384 Seiten, Paperback, Tresantis(Hg.)
ISBN | 978-3-86241-446-8 |
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Erschienen | 10/2015 |
Keine andere soziale oder politische Bewegung in diesem Land war so erfolgreich wie die Anti-Atomkraft-Bewegung. Ihre Geschichte beginnt in den frühen 1970er Jahren und ihr Ende ist nicht in Sicht – der »Energiewende« und der Stilllegung einiger Atomkraftwerke zum Trotz.
Und selten zuvor hat eine Bewegung in ihrer Argumentation so richtig gelegen wie diese: Alle Probleme der Atomenergienutzung und deren Folgen, die sie vorausgesagt hat, sind eingetreten.
Nie zuvor und in keinem anderen politischen Zusammenhang kämpften so unterschiedliche Protagonisten neben- und miteinander: Bäuer*innen, Winzer, linke Student*innen und Jugendliche, Alte und Junge, Hippies, K-Gruppenmitglieder und Autonome, Konservative und Militante. Nie zuvor waren die Mittel des Kampfes so unterschiedlich, umfassend und fantasievoll. Nie zuvor beteiligten sich so viele an Info- und Aufklärungsaktionen, strömten zu Demos, kämpften an Bauzäunen, besetzten Bauplätze und blockierten Transportwege.
Doch auch nie zuvor in der Geschichte der BRD schlug der Staat mit solch brutaler Gewalt zurück, setzte elementare Grundrechte für so viele außer Kraft und ignorierte jahrzehntelang den erklärten Willen der breiten Mehrheit der Bevölkerung.
Das vorliegende Buch berichtet nicht nur über einen großen Zeitraum hinweg von diesem breiten Spektrum der Kämpfe und lässt damalige und heutige Protagonist*innen selbst zu Wort kommen, sondern gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft der Atompolitik und die zu erwartenden neuen Auseinandersetzungen.
Ein Buch, das mit seinen vielen Widerstandsgeschichten einen Einblick in den Anti-Atom-Widerstand gibt, der auch für jüngere Menschen interessant sein dürfte, um etwas über die Geschichte des Atomkonflikts und seine tiefen Wurzeln zu erfahren.
Dirk Seifert mehr …
Ein Narrativ des Buches ist das solidarische Neben- und Miteinander der unterschiedlichen Akteure und ihrer Aktionsformen. Anwohner, Bauern, radikale Linke handeln zwar nicht immer gemeinsam, respektieren aber ihre jeweiligen Proteste und freuen sich auch über die Erfolge der anderen. Und erst die bunte Mischung macht die Stärke des Anti-Atom-Widerstands aus.
Niels Seibert, Kreativer Widerstand, ND, 21.11.2015 mehr …
Gelungen ist die Mischung der Texte, die im jeweiligen Tonfall recht unterschiedlich ausfallen, aber toll miteinander verknüpft sind, sodass die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung lebendig wird und dazu auffordert, dieses Thema trotz Krisenprotesten, Antifa und Anti-Rassismus nicht außen vor zu lassen. Denn der nächste Atomtransport kommt bestimmt.
Florian Schmid, Von Bauern bis zu Autonomen, ND, 16.12.2015 mehr …
Das Buch liefert sowohl Einblicke in die Bewegung und ihre Geschichte als auch Reflektionen über Aktionen und Aktionsformen, die für Bewegungsaktivist*innen Inspirationen bieten und Interessierten einen guten Überblick verschaffen.
Maurice Schuhmann, Literaturglobe mehr …
Der Weg der Klage war es nie. Ein großer Teil der Anti-AKW-Bewegung beruhte vielmehr auf Selbstorganisation und auf direkter Aktion an den Zufahrtswegen bis hin zu gelegentlicher Militanz an den Bauzäunen. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte und Praxis jenes Teils des anti-atomaren Protestes, der nicht Bestandteil der Eventindustrie der großen Campaigning-Strukturen aus Umwelt- und Naturschutzorganisationen ist. Damit ist eine empfindliche Lücke zur Bewegungsgeschichte gefüllt.
Bernd Hüttner, Kritische Geschichte mehr …
Der Rezensent findet, “dass das Buch eine großartige Leistung darstellt”. Besonders gefällt ihm, dass “die Bewegung die eigene Geschichte selbst schreibt, nicht abstrakt und theoriegetränkt, sondern aus der Perspektive der Handelnden – als Geschichte von unten.”
Daniel Häfner, Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 2/2016
Das Buch liefert eine Fülle von Eindrücken und Fakten, bleibt jedoch durch eine gute Aufbereitung unterhaltsam und lesbar. Es ist im positiven Sinne kein trocken-analytisches Geschichtsbuch, sondern es erzählt Geschichten. … Die Anti-Atom-Bewegung war nie eine Monokultur, im Gegenteil, ihre Stärke lag immer darin, dass sie sich aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen und den unterschiedlichsten Aktionsformen zusammensetzte.
Michael Wilk, Direkte Aktion mehr …