Die Mikrofinanz-Industrie

Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut

19,80 
inkl. 7 % MwSt.

320 Seiten, Paperback

ISBN

978-3-86241-401-7

Erschienen

10/2011

Alle Bücher von bei Assoziation A

Beschreibung

Platz 1 der Sachbuchbestenliste Februar 2012!

Wer denkt bei dem Stichwort Mikrokredite nicht an Bangladesh, Armutsbekämpfung, Gemeinwohl? Das positive Image der Mikrokredite als Strategie gegen Armut hält sich bis heute. Nicht zuletzt wegen Muhammad Yunus, über den Entwicklungsminister Dirk Niebel sagt, er habe »mit der Grameen Bank vorgemacht, dass man auch mit ganz armen Menschen nachhaltige Bankgeschäfte tätigen kann«. Dafür bekam Yunus 2006 den Friedensnobelpreis.

So weit die Legende. Weniger bekannt ist die Kehrseite der Mikrofinanz-Industrie. Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, das Gemeinschaften in vielen Ländern in die Überschuldung treibt. Die Folgen sind psychosozialer Druck, Pfändung und Enteignung bis hin zu Suizid. Dabei sollte schon eine einzige Zahl genügen, um den Glauben an die wohltätige Wirkung der Mikrofinanz zu verlieren: 35 Prozent. So hoch sind die effektiven Zinssätze für Mikrokredite im weltweiten Durchschnitt.

Gerhard Klas, freier Journalist aus Köln, beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema. Sein Buch ist die erste umfassende Studie in deutscher Sprache, die sich kritisch mit der Mikrofinanz-Industrie auseinandersetzt. Er schreibt über Allianzen von Investoren, Banken und NGOs, zeichnet den Paradigmenwechsel der »Entwicklungshilfe« nach, räumt mit den Mythen der Mikrofinanzwelt auf und zieht nicht zuletzt die Querverbindungen zum reichen Deutschland. Für ihn steht fest: Die Mikrofinanz ist – gemessen an ihren proklamierten Zielen – eine Geschichte des Scheiterns. »Ethisches Investment« ist eine Illusion. Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen.

»Der Mikrofinanz-Sektor, der noch immer mehrheitlich von staatlichen Entwicklungsfonds und Stiftungen getragen wird, sieht zunehmend jenen Kredithaien ähnlich, von denen er die Armen einst erlösen wollte« (Philip Mader, FR).

Ausführliches Inhaltsverzeichnis als PDF.

Mikrokredite sind für Gerhard Klas keine Heilsbringer. Der Kölner Journalist ist nach Indien und Bangladesch gereist. Seine Bilanz: Mikrokredite machen viele Arme noch ärmer.
Arne BensiekInterview mit Gerhard Klas ausBadische Zeitung mehr …

Mit dem Buch “Die Mikrofinanz­Industrie” des Kölner Journalisten Gerhard Klas ist ein umfassendes kritisches Porträt des globalen Kleinkreditsektors auf Deutsch erschienen. … Klas macht aus seinen weltanschaulichen Vorbehalten keinen Hehl, doch das nimmt seinen Erkenntnissen nicht die Gültigkeit. Er lässt, im Gegensatz zu vielen sonstigen Berichten, vornehmlich Akteure aus dem “globalen Süden” sprechen, was teils ungeahnte Fragen aufwirft. … Sein kritischer Blick, der konsequent die Schattenseiten beleuchtet, wird vielen Lesern zwar nicht gefallen. Aber er belegt eindrucksvoll, wie sich die Situation an der Basis von den in reichen Ländern verbreiteten Positivnachrichten unterscheidet.
Mikrokredite auf dem Prüfstand ausBörsen-Zeitung

Es ist höchste Zeit, die Mikrofinanz in Verruf zu bringen und ihren Siegeszug zu stoppen. Das Buch von Gerhard Klas liefert das Material dazu.
Bernd Sahler ausiz3w 327 mehr …

Einer der bislang wenigen KritikerInnen der Mikrofinanzindustrie im deutschsprachigen Raum ist der Journalist Gerhard Klas. Anlässlich seiner Buchpräsentation in Freiburg fragten wir nach den Gründen für seine Kritik.
Martina Backes u.a.Schmutziges Wasser für Verdurstende ausiz3w 328 mehr …

Gerhard Klas entzaubert in seiner Studie zur Mikrofinanzindustrie den Mythos der Mikrokredite und zeigt, welche Rolle dieses neue Lieblingsinstrument der »Entwicklungshilfe« für die ursprüngliche Akkumulation in den Ländern des Südens spielt.
Lutz Getzschmann ausjungle world 46/2011 mehr …

Gerhard Klas trübt kenntnis- und faktenreich das schöne Bild von Mikrokrediten als kostengünstige Heilsbringer gegen Armut und Frauenunterdrückung.
Ismail KüpeliMikrokredite: Die Lösung gegen Armut? auskritisch-lesen.de mehr …

Gerhard Klas analysiert in seiner Pionierstudie zur „Mikrofinanz-Industrie“ die katastrophalen Wirkungen der neoliberalen Wende der Entwicklungspolitik und prognostiziert die Aufblähung einer neuen Finanzblase in der Branche.
Axel BergerArmutsfalle Mikrokredit ausNeues Deutschland
Martina Backes und Berhard ZahlerGespräch mit Gerhard Klas ausRadio Dreyeckland mehr …

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das die Augen öffnet.
Werner Hörtner ausSüdwind 2/2012 mehr …

“Die Mikrofinanzindustrie” ist nicht nur das erste deutschsprachige Werk, das ein kritisches Auge auf Mikrokredite wirft. Vor allem ist es das erste Buch überhaupt, das konsequent die ökologische Dimension beleuchtet. … Wenn Klas recht hat, sind Mikrokredite inzwischen nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.
Phil MaderDas vergiftete Allheilmittel austaz mehr …