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Mauricio Rosencof
Mauricio Rosencof, geboren am 30. Juni 1933 als Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen in Florida/Uruguay. Schriftsteller und Dramaturg. Führendes Mitglied der Stadtguerilla MLN-Tupamaros. 1972 verhaftet, nach dem Militärputsch ein Jahr später von den Militärs entführt und in Kasernen des Landes als Geisel des Staates in Isolationshaft gefangen gehalten. Freilassung 1985 nach dem Ende der Diktatur. Unter der Regierung des Linksbündnisses Frente Amplio Kulturdirektor von Montevideo. Zu seinen bekanntesten Werken gehören neben seinen Erinnerungen an die Zeit in Haft »Kerkerjahre« (gemeinsam mit Eleuterio Fernández Huidobro) die Romane »Der Bataraz« und »Die Briefe, die nicht ankamen«.
Foto: Victoria Eglau
Das Schweigen meines Vaters
Eine Zugfahrt ins Landesinnere, zu einer Militärkaserne in Paso de los Toros. Der Sohn ist dort eingekerkert, Gefangener der Militärdiktatur in Uruguay. Besuchszeit: zehn Minuten. Anreise: sechs Stunden. Das Fenster des Waggons verwandelt sich zur Leinwand. Das Schtetl in Polen zieht vorbei. Die Schneiderwerkstatt in Lublin. Die Liebeserklärung an Rosa… Weiterlesen
Der Bataraz
Vor dem Hintergrund seiner langjährigen Isolationshaft in den Kerkern der uruguayischen Militärdiktatur hat Mauricio Rosencof einen fieberhaften, atemberaubenden Monolog geschrieben, in dem die Grenzen zwischen Realität, Imagination und Halluzination verwischen. Auf den Schwingen der Phantasie entflieht der Gefangene einer dantesken Welt, die anders nicht aushaltbar ist. Wer den Hintergrund nicht… Weiterlesen
Kerkerjahre
Als die Militärs im Jahr 1973 in dem kleinen Land am Río de la Plata putschten, war Uruguay der Staat mit der prozentual höchsten Zahl politischer Gefangener weltweit. Um jeden Widerstand zu ersticken, entführten die Militärs neun führende Mitglieder der geschlagenen Stadtguerilla Tupamaros aus den Gefängnissen und drohten für den… Weiterlesen