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ca. 144 S., broschiert
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ISBN | 978-3-86241-514-4 |
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Erscheint | 10/2025 |
»Behindert-Sein ist schön!«, »Lieber lebendig als normal!« oder »Nichts über uns – ohne uns!« – diese Ausrufe sind kennzeichnend für ein starkes Selbstbewusstsein behinderter Menschen. Doch der Aufbruch vom dankbaren Objekt der Fürsorge zum Ziel der Autonomie und Selbstbestimmung erforderte Kämpfe, die in Vergessenheit zu geraten drohen. Die übliche Perspektive der »Sonderkarriere« von der Sonderschule bis zum Sonderfriedhof zu durchbrechen, erforderte Mut und einen langen Atem. Denn festgefügte Strukturen der Aussonderung, vielfältige Diskriminierungen und alltägliche Entrechtung gehörten zur unhinterfragten Tradition im Umgang mit behinderten Menschen.
Dieses Buch erzählt vom Widerstand einer sich entwickelnden Selbstbestimmt-Leben-Bewegung seit der Mitte der 1970er-Jahre. Es berichtet von der permanenten Auseinandersetzung mit gängigen Normen, Werten und Körperidealen, die noch oft die Prägungen der nationalsozialistischen Vergangenheit aufweisen. Es erinnert an Demonstrationen gegen behindertenfeindliche Gerichtsurteile und an Bühnen- und Rathausbesetzungen. Es dokumentiert Proteste für die barrierefreie Nutzung von Bus und Bahn und zeichnet die Gegenwehr gegen neue »Euthanasie«-Forderungen und die Selektion durch humangenetische Techniken nach. Es skizziert den steinigen Weg, bis die Behindertenrechte Eingang in das Grundgesetz fanden, und warnt vor einem drohenden Rollback durch das Erstarken rechtsradikaler Denkweisen.
Das mit Plakaten, Flugblättern und Zeitungsartikeln bebilderte Geschehen unterstreicht die Erkenntnis: Ohne die bewusste Verletzung von Regeln und Gesetzen sind die Erfolge der emanzipatorischen Behindertenbewegung undenkbar.
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