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Hg. v. Anne Huffschmid, Wolf-Dieter Vogel, Nana Heidhues, Michael Krämer, Christiane Schulte; 272 S., Paperback
ISBN | 978-3-86241-414-7 |
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Erschienen | 03/2012 |
Nicht nur für Außenstehende ist schwer nachvollziehbar, wie es in Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern zu einer beispiellosen Eskalation des Drogenkrieges kommen konnte, dem in den letzten Jahren Zehntausende Menschen zum Opfer gefallen sind.
Das Buch »NarcoZones« geht dieser Frage nach und korrigiert in einer länderübergreifenden Analyse zugleich die irreführende Kurzformel von der »Drogenmafia«. Denn längst sind die Kartelle nicht mehr nur Drogenhändler. Kokain, Heroin und andere Drogen sind lediglich einige der Waren, mit denen sie ihr Geld verdienen. Als transnational agierende Unternehmen sind sie u.a. in illegale Waffengeschäfte verstrickt und für unzählige Entführungen und Erpressungen verantwortlich. Ihr Vermögen steckt ebenso in karibischen Touristenhotels wie in deutschen Einkaufszentren.
In Zentralamerika entführen, erpressen und töten Jugendbanden im Auftrag der Kartelle, in Rio de Janeiro liefern sich Drogenhändler, paramilitärische Gruppen und Polizisten Auseinandersetzungen um die Kontrolle der Favelas. Kolumbien wird als Beispiel dafür angeführt, dass mit repressiven Maßnahmen gegen korrupte Politiker die Macht der Mafia gebrochen werden konnte. Doch auch hier terrorisieren weiterhin paramilitärische Gruppen die Bevölkerung, Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung und die Drogenökonomie blüht wie eh und je, weil ihre gesellschaftlichen Ursachen nicht beseitigt wurden.
In dem Buch, einer internationalen Gemeinschaftsproduktion von Autor*innen mehrerer Länder, geht es ebenso um die Kartelle wie um den Alltag in Kolumbien oder der nordmexikanischen Grenzregion. Es geht um die jugendlichen Zuarbeiter der Kartelle sowie die Inszenierung des Drogenkriegs in Medien und Öffentlichkeit, aber auch um erste Formen des Widerstands der Zivilgesellschaft gegen die eskalierende Gewalt. Und immer steht die Frage im Mittelpunkt, welche gesellschaftlichen Veränderungen notwendig sind, um die Macht der Kartelle zu brechen und alternativen Modellen gesellschaftlicher Entwicklung Raum zu verschaffen.
Die mexikanische Regierung will den Drogenkrieg in ihrem Land bekämpfen. Ein Sammelband schlüsselt den gewaltsamen Konflikt um die organisierte Kriminalität in Mexiko auf.
Florian Schmid. Blutiger Kampf der Kartelle, der Freitag, 9.5.2012
Der Sammelband »NarcoZones« beleuchtet den Drogenhandel, die organisierte Kriminalität und die Gewalt in Mexiko, Kolumbien, Brasilien und Guatemala. Die Herausgeber interpretieren die Schattenwelt der Drogenkartelle und ihrer Akteure – den sogenannten »Narcos« – als Zuspitzung des kapitalistischen Systems.
Katharina Döbler: Parallelwelt der Narkotisierung, DLF Kultur, 19.4.2012
»NarcoZones« beleuchtet in einem fesselnden Band das gewalt(tät)ige Funktionieren Organisierter Kriminalität.
Gaby Küppers: (Il)legale Ökonomien, ila 356
Das Buch »NarcoZones« informiert über die Geschäfte mit dem Geld aus dem Drogenhandel. Auf der ganzen Welt werden damit Staaten und Ökonomien unterwandert.
Jörg Sundermeier: Das Kapital der Kartelle, taz, 8.5.2012
Narcozones beleuchtet die Durchdringung des Alltags in Lateinamerika durch immer mächtigere Drogen-Kartelle.
Jonathan Fischer: Kontinent im Würgegriff, Süddeutsche Zeitung, 20.9.2012