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Aus dem Spanischen von Andreas Löhrer, 304 Seiten, Hardcover
ISBN | 978-3-86241-412-3 |
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Erschienen | 03/2012 |
Die »Mentirosa« durchpflügt die südchinesische See. Die Magie der Ingenieurskunst hat das alte Segelboot in ein bewaffnetes Dampfschiff verwandelt. Sie ist das schwimmende Zuhause und Bollwerk der Tiger von Malaysia, das Geisterschiff aller Geister. An Bord sind fünfzig Mann Besatzung, Seeleute und Haudegen, die in allen Sprachen Babylons sprechen. Ihr Kapitän ist der malaiische Prinz Sandokan, sein portugiesischer Freund Yanez de Gomara steht ihm zur Seite – im Kampf gegen einen geheimnisvollen Feind, der die Dörfer Borneos niederbrennt und die jungen Männer entführt …
Taibos Piratenroman ist eine Hommage an den italienischen Autor Emilio Salgari und seine sagenumwobenen Figuren Sandokan und Yanez de Gomara, die als Freibeuter im 19. Jahrhundert die Meere befuhren. Taibo schreibt ihre Geschichte fort und stellt ihnen Mitkämpfer zur Seite, deren gemeinsames Kennzeichen die Bereitschaft ist, sich den herrschenden Mächten ihrer Zeit entgegenzustellen.
Salgaris Helden werden bei Taibo zu den antiimperialistischen Helden seiner Kindheit, die den europäischen Kolonialismus herausfordern. Der historische Hintergrund des Abenteuerromans wird dabei zur Metapher eines Befreiungskampfes, der in die Gegenwart ausstrahlt. Aber Taibo wäre nicht Taibo, wenn er das literarische Vorbild nicht durch einen liebevoll ironischen, spielerischen Umgang mit den Stereotypen des Genres verfremden würde. So gibt das komische, burleske Element dem Roman eine reizvolle Note: Salgari gewürzt mit einer Dosis Tarantino-Trash. Auch erlaubt sich Taibo zahlreiche Freiheiten und führt verschollene Briefe Friedrich Engels‘, eine Überlebende der Pariser Kommune oder einen Bösewicht aus den Sherlock-Holmes-Romanen ein. Auch ein zeitgenössischer Beat-Poet und Sinologe mischt sich in das Geschehen ein. Es ist diese unbändige Fabulierfreude, die das Lesen zum Genuss macht.
Der beste Sandokan, den es je gab!
Buch der Woche im WDR! Der Rezensentin Eva Karnofsky gefällt das Spiel mit den literarischen Formen und Zitaten, das den Abenteuerroman aus seiner Biederkeit befreit: “Der Mexikaner Paco Ignacio Taibo II hat einen mitreißenden Abenteuerroman mit literarischen Finessen geschrieben.”
Eva Karnofsky ausBücher – Das WDR5-Literaturmagazin
Den Freunden von Piratenromanen bereitet der mexikanische Krimiautor Paco Ignacio Taibo II Vergnügen, der in seinem Roman die Abenteuer von Sandokan und seiner Piratenbande weiter erzählt. Paco Ignacio Taibo II macht aus seiner (gesellschaftskritischen) Fortsetzung ein großes, buntes, abenteuerliches und verweisreiches Vergnügen.
Ulrich Noller ausFunkhaus Europa
Paco Ignacio Taibo II ist zweifelsohne eine der bedeutendsten Personen der gegenwärtigen Literaturszene von Mexiko. Mit seinem Piratenepos betritt er Neuland, indem er einen Abenteuerroman schreibt. Entstanden ist eine witzige, politische Geschichte über die Außenseiter der Gesellschaft, die sich nicht mit den Regeln abfinden, die ihnen diktiert werden.
Frederik CaselitzEin Haufen antiimperialistischer Piraten ausila 358 mehr …
Wie schon in seinen »Schatten«-Romanen gelingt Taibo auch im Genre des Piratenromans ein tempo- und facettenreiches Spektakel. So lohnt der Roman auch als Geschenk für eine leseferne Jugend, die sich vom »Fluch der Karibik« hat begeistern lassen.
Reinhard Rohde ausjunge welt
Mit seinem Abenteuerroman zollt der mexikanische Schriftsteller Paco Ignacio Taibo II den anti-kolonialen, literarischen Helden seiner Kindheit Tribut. Die Geschichten um den vom britischen Empire gestürzten malaiischen Fürsten Sandokan und seinen portugiesischen Gefährten Yanez de Gomera stammen ursprünglich aus der Feder von Emilio Salgari. Der vielseitige mexikanische Autor bleibt dem Geist des Originals treu, drückt ihm aber seinen Stempel auf. Die Tiger sind linker und antiimperialistischer, die Sprache ist moderner und geschliffener. Dazu treten neben den bekannten Figuren Salgaris nach bester Taibo-Manier eine Reihe ausgefallener Charaktere auf. … Eine Überlebende der Pariser Kommune wird von ihnen aus Seenot gerettet, während Friedrich Engels mit Yanez über seinen geplanten Text „Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“ in Briefkontakt steht. Die Tiger werden von Rudyard Kipling interviewt und bekommen es mit Dr. Moriarty, dem Erzfeind von Sherlock Holmes, zu tun. Es ist die hohe Wertschätzung eines heute erwachsenen Salgari-Lesers für das Original, die es Taibo II erlaubt, die Saga um Sandokan auf die ihm eigene Art, aber stets respektvoll, zu erweitern. Selten traf die Beschreibung „besser als das Original“ mehr zu.
Tobias LambertKeine Rente für Piraten ausLateinamerika Nachrichten
Paco Ignacio Taibo II ist hier nicht nur die bravouröse Umsetzung eines antiimperialistischen Abenteuerromans gelungen, sondern auch ein Schmuckstück der Erzählkunst.
ausSchattenblick mehr …
“Ein großartiger und kurzweiliger Roman”, prallvoll und von Ideen überbordend. Der Rezensent lobt die “famose Personenauswahl des Romans”, die Salgaris Piraten zu den “Protagonisten eines literarischen Husarenritts” gemacht habe. Taibo habe die alte Legende aus dem Duktus der Jugendliteratur befreit.
Frank Rumpel ausSWR2 Buch der Woche mehr …