DRUCKMACHEN

Linke Plakate in Thüringen seit 1990

30,00 
inkl. 7 % MwSt.

Zahlreiche vierfarbige Abbildungen, 240  Seiten, Paperback

ISBN

978-3-86241-504-5

Erschienen

07/2024

Alle Bücher von bei Assoziation A

Beschreibung

Die sogenannte Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 brachte besonders für die »neuen Bundesländer« auf fast allen gesellschaftlichen Ebenen weitreichende Veränderungen mit sich. Diese führten zu einem grundlegenden Wandel der Formen und Möglichkeiten linker und emanzipatorischer Bewegungen, so auch in Thüringen. Ein neues Betätigungsfeld war dabei die Herstellung, Gestaltung und Verbreitung von politischen Plakaten. Seitdem haben emanzipatorische Gruppen und Bewegungen eine kaum überschaubare Anzahl von Plakaten für Veranstaltungen, Demonstrationen, Aktionen und Kampagnen erstellt.

Das Herzstück des Buches ist eine Auswahl von Plakaten, die linke Gruppen und »unkontrollierte« Bewegungen in Thüringen (wild) plakatiert und verbreitet haben. Viele verschollene Motive werden hier zum ersten Mal wieder sichtbar gemacht.

In Begleittexten wird die Wort- und Bildsprache einzelner Plakate – auch aus der Perspektive der Gestalter*innen – diskutiert. Ebenso werden die Strategien und politischen Hintergründe, die Bündnisse und Kräfteverhältnisse, die zu ihrer Herstellung führten bzw. diese erst ermöglichten, beleuchtet. So wird u.a. der Frage nachgegangen, wie sich Bildsprache und ästhetische Strategie mit der An- oder Abwesenheit einer feministischen oder antirassistischen Praxis verändern. Die Plakatsammlung zeugt mit der Vielfalt der Motive und Inhalte von der Bedeutung, die politische Plakate auch in digitalisierten Zeiten noch haben, um linke Positionen zu vertreten und nach außen zu tragen.

Zusammengefasst ein schönes Buch zu einem Stück Bewegungsgeschichte im als »kaltes Herz Deutschlands« kritisierten Thüringen, wunderbar gestaltet von Franziska Stübgen.
Bernd Hütter, Rosa Luxemburg Stiftung, 15.9.2024, mehr …

Das Buch ist eine Fundgrube für alle an der Geschichte der linken Bewegung, und dies insbesondere in Thüringen, interessierten Zeitgenossen. Statt langer Texte wird hier eine Vielzahl grafischer Ausdrucksformen politischen und sozialen Protestes geboten, initiiert und gestaltet von unterschiedlichen gesellschaftlichen Initiativen, Gruppen, Parteien und Einzelpersonen. Die Autor*innen blicken gelassen und entspannt, mit Witz und auch Selbstkritik auf linke Geschichte, die auch ihre eigene war.
Peter Nowak, nd literatur, 15.10.2024