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200 Seiten, Paperback, Kien Nghi Ha (Hg.)
ISBN | 978-3-86241-502-1 |
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Erschienen | 06/2024 |
Der Band untersucht die nahezu unbekannte Geschichte Asiatischer Präsenzen in Deutschland anhand kolonialkritischer Filmanalysen. Der Fokus liegt auf orientalisierenden deutschen Kinofilmen der Weimarer Zwischenkriegszeit. Nach dem Ende des Imperial Germany wurden Deutschlands kolonial-rassistische Fantasien und Ambitionen verstärkt in eine imaginäre Kolonialität überführt. Ihre filmischen Inszenierungen begeisterten ein Massenpublikum. Die Filmkulisse, aber auch ihre Produktion und Konsumtion wurden selbst zum kulturellen Kolonialraum. Ihre Popularität ist Ausweis ihrer gesellschaftlichen und zeithistorischen Bedeutsamkeit.
Im Unterschied zur dominanten Wahrnehmung, in der Berlin aufgrund der »Goldenen Zwanziger« als europäische Kultur- und Filmstadt von Weltrang gefeiert wird, setzt das Buch auf dekolonialisierende Perspektiven. In eurozentrischen Diskursen wird systematisch verdrängt, dass sich unter der Oberfläche der modernen Urbanität ein »wildes Kulturleben« verbirgt, das durch koloniale Verstrickungen und Exotisierungen geprägt ist. Die filmischen Arbeiten von z.B. Hito Steyerl und Philip Scheffner machen dagegen vergessene (Ge)Schichten und Dimensionen der Kolonialmetropole Berlin sichtbar. Das Buch erweitert die dekoloniale Debatte und stellt anti-Asiatischen Rassismus und Orientalismus in den Fokus.
Mit Beiträgen u.a. von Anujah Fernando, Kien Nghi Ha, Merle Kröger, Yumin Li, Linh Müller, Tobias Nagl, Irit Neidhardt, Subin Nijhawan, Philip Scheffner, Gülşah Stapel und Hito Steyerl.
DARE-Filmreihe: Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin, supported von korientation
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