Davis, Mike

Casino Zombies

und andere Fabeln aus dem Neon-Westen der USA

Aus dem Amerikanischen von Steffen Emrich und Britta Grell

ISBN 978-3-924737-44-3 | erschienen 1999 | 270 Seiten | Paperback | lieferbar | 16,50 €

Zum Buch

Spätestens seit seinem zum Klassiker der Stadtsoziologie avancierten Buch "City of Quartz. Ausgrabungen der Zukunft in Los Angeles" gilt Mike Davis als einer der brillantesten Kritiker der US-amerikanischen Gesellschaftsentwicklung. Seine Beschreibung der Sozialgeschichte von Los Angeles faszinierte nicht zuletzt deswegen, weil in kaum einer anderen Stadt die Widersprüchlichkeiten einer "Global City" räumlich und sozial so offen zu Tage treten wie hier.

Los Angeles ist zum Symbol eines apokalyptischen Urbanismus geworden, zur Folie, auf der wir in Europa die Entwicklung unserer eigenen Städte betrachten. Das Verschwinden öffentlicher Räume, ausufernde Siedlungssysteme, Segregation, soziale Verelendung, Migration und Rassismus sind die Themen, die auch in den mehr als zwanzig Aufsätzen von "Casino Zombies" im Mittelpunkt stehen. Der Sammelband von - zum Teil schon in den USA veröffentlichten, zum Teil für das Buch neu verfassten Beiträgen - konfrontiert uns auch mit Realitäten, die aus den Medien weniger bekannt sind.

Neben dem Kapitel "Leben und Sterben in LA." - hier besonders spannend das Interview mit Gang-Mitgliedern: "Waffenstillstand: Fünf Jahre danach" - handeln sie vom Überleben und Klassenauseinandersetzungen im sub-urbanen Kalifornien und Nevada, wohin immer mehr Menschen aus Los Angeles auf der Suche nach einem besseren Leben fliehen. In manchen Regionen ist das ausufernde Gefängnissystem - Kapitel: "Gulags im Westen" - schon längst zum größten Arbeitgeber geworden. Gegen den größten Arbeitgeber in Nevada - die Hotel- und Glücksspielindustrie in Las Vegas - organisiert sich zunehmender Widerstand. Migrant*innen, Niedriglohnarbeiter*innen und Umweltgruppen sind die neuen Hoffnungsträger einer sozialen Bewegung, die sich gegen den sozialen und ökologischen Bankrott des neon-westlichen Systems zu formieren beginnt.

Der Essay "Magischer Urbanismus" schließt den Sammelband ab.



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